7 Expertentipps

Eine Kreuzfahrt in der Antarktis? Bis vor einigen Jahren war das nur etwas für Abenteurer. Heute zieht es immer mehr Fernreisende ins weiß-blaue Paradies. Waren es 1992/93 noch zwölf Schiffe mit 6704 Passagieren, sind es zwischenzeitlich jährlich rund 30 000 Passagiere auf bald fünfzig Schiffen, die das kalte Ende der Welt entdecken.

In der Regel macht man solch eine Reise nur einmal im Leben. Gute Vorbereitung ist daher beinahe genau so wichtig wie zu Zeiten von Scott, Amundsen und Co. Ein entscheidendes Kriterium für die Auswahl des Schiffes ist die Mitgliedschaft in der International Association of Antarctica Tour Operators (IAATO).

Ob Expeditions-, Kreuzfahrt- , Segelschiff oder Eisbrecher - beherzigen Sie diese Tipps:

1. Wählen Sie eine "echte" Antarktisroute!

Wer in die Antarktis reist, sollte sich für eine "echte" Expeditionstour entscheiden. Schiffe mit einem geringen Tiefgang fahren näher an der Küste und bieten hautnahe Naturerlebnisse mit genügend Zeit für Anlandungen und Tierbeobachtungen.

2. Achten Sie auf die Eisklasse!

Voraussetzung für die "echte" Antarktisroute ist eine hohe Eisklasse, denn ein Schiffskörper muss besonderen Belastungen durchs Eis standhalten können. Je höher die Eisklasse, desto besser. Die höchste Eisklasse für Passagierschiffe ist die 1A Super bzw. E4.

3. Setzen Sie auf eine antarktiserfahrene Schiffsleitung!

Nur eine gut ausgebildete antarktiserfahrene Schiffsleitung kann die Passagiere sicher durchs Eis führen.

4. Erkundigen Sie sich nach der Anzahl der Passagiere und der Bordsprache!

Big is beautiful? Nicht in der Antarktis. Die Antarktis ist kein Kontinent für Massentourismus. Entdeckeratmosphäre genießt man eher auf kleineren Schiffen. Für Mitglieder der IAATO gilt: Maximal 100 Passagiere dürfen in der Antarktis gleichzeitig an einer Landestelle an Land gehen. Schiffe mit 500 Passagieren und mehr dürfen keine Anlandungen durchführen. Das Naturerlebnis ist bei weitem nicht so intensiv.

Damit Sie den Ausführungen der Lektoren folgen können, sollten Sie sich über die Bordsprache informieren. Hieraus leitet sich auch ab, ob die Zusammensetzung der Gäste national oder international ist - ein wichtiges Kriterium für den persönlichen Wohlfühlfaktor.

5. Achten Sie auf die Qualität der Lektoren!

Lektoren, die zum Beispiel auf wissenschaftlichen Stationen vor Ort gearbeitet haben, schöpfen aus einem reichen Erfahrungsschatz, von dem Reisende profitieren.

6. Erkundigen Sie sich nach der Anzahl der Zodiacs!

Das Verhältnis von Zodiacs und Passagieranzahl ist entscheidend für das Naturerlebnis und sollte nicht unter 1:10 liegen.

7. Achten Sie auf eine gute gesundheitliche Verfassung!

Denn die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort sind eingeschränkt. Viele Veranstalter fragen vor der Fahrt in einem Formular den Gesundheitszustand ab. An Bord ist fast immer ein Arzt, oft auch ein kleines Hospital mit medizinischer Grundausstattung.

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